Mediziner lernen die Lahnaue kennen                           23.08.2019

Foto und Text: O. Busse

Mediziner lernen die Lahnaue kennen

 

Die Anfrage, ob „Schützt die Lahnaue e.V.“ sich für eine Gruppe von etwa 30 Personen, Mitarbeiter des CCB (Cardioangiologischen Versorgungscentrums FFM) eine geführte Wanderung durch die Lahnaue vorstellen könnten, kam überraschend. Die Entscheidung fiel dem Vorstand nicht schwer, denn  Menschen mit Interesse an der Natur, geführt durch die Lahnaue, zu begleiten, ist als Chance  zu sehen,  um ihre Schutzbedürftigkeit publik zu machen.

 

Am Freitag, dem 23. August empfing der Vorstand von „Schützt die Lahnaue“ die Teilnehmer*innen am Möbelhaus Roller in Heuchelheim und begleitete  sie auf der Route, die vorbei am renaturierten Bieberbach, durch Streuobstwiesen entlang des Damms zu der „Kinzenbacher Lache“ führte, einem See, der für viele Wasservögel Rast- und Brutplätze bietet.

 

Schnell war die Brücke zum Interesse an der Heilwirkung der Pflanzen, die den Wegrand säumten, geschlagen und der Spagat zwischen Schulmedizin und Pflanzenheilkunde geschafft.

 

„Schützt die Lahnaue“ - Mitglied Nicole Freeman, führte die Wanderung und überraschte mit ihren umfangeichen Kenntnissen zur Flora und Fauna der Lahnaue  die Teilnehmer*innen ein ums andere Mal.  Neugierig und gespannt auf die nächste Entdeckung geworden, ließ diese nicht lange auf sich warten. Junge Grasfrösche,  die sich im morgendlichen Tau der Wiesen wohlfühlten, hockten im Gras und wurden per WhatsApp- Foto zu momentanen Hauptdarstellern.  Küssen - wie im Märchen - wollten sie den Frosch nicht, aber verzaubert waren sie schon. „Ich habe noch nie in meinem Leben einen Frosch in der Natur gesehen“, sagte ein teilnehmender Arzt chinesischer Herkunft und konnte seine Faszination nicht verbergen.

 

Als hätte die Landschaft mit ihren Wiesen und Seen alle Register gezogen um ihre Bewohner zu präsentieren, sonnte sich auf einem ins Wasser ragendem Baumstamm eine Wasserschildkröte.

 

Das grüne Heupferd, Libellen, Gaureiher, Bussarde und Turmfalken hatten ihren Auftritt in den Wiesen, während auf den Seen Nil-und Graugänse, Haubentaucher, Blässhühner, Kormorane und Teichhühner beobachtet werden konnten.

 

Dass die „Großstadtmenschen“ von der Stille  und Schönheit der Lahnaue eingenommen waren, zeigte sich, nachdem die „Dutenhofener Brücke“ überquert war und der abrupt einsetzende Lärmpegel von Bahn und B49  sie fast erschrecken ließ.

 

Die anfängliche Sorge, ob sich die Stadtmenschen für unsere Natur interessieren würden, war absolut unbegründet, denn beim Verabschieden und einer Erfrischung in der Gaststätte „Anker“,  bedankten sich die Teilnehmer*innen für diese liebevolle und mit viel Herzblut gestaltete Führung.

 

Ein extra für diese Wanderung gedruckter Flyer, der den Gästen zur Begrüßung übergeben wurde, wird die Erinnerung an ihren „Betriebsausflug der anderen Art“ wachhalten.