Naturkundliche Führung Pfingssonntag 09.06.2019

Foto: O.Busse

Foto: O.Busse

Auch wenn das frühe Aufstehen am Sonntag nicht leicht ist, es hat sich gelohnt. Eine kleine Gruppe der Bürgerinitiative "Schützt die Lahnaue" e.V. hat sich auf den Weg gemacht, die Lahnaue bei Heuchelheim zu durchwandern. Treffpunkt war der Parkplatz des Möbelhauses Roller. Nach kurzer Begrüßung startete die Gruppe in Richtung Streuobstwiesen. Die Schönheit des im Mündungsbereich bereits renaturierten Bieberbachs beeindruckte. Fische und Libellen, dazu der Gesang der Singdrossel, des Zilpzalp, der Grasmücken und der Feldlerche stimmten die Wanderer auf eine kleine Entdeckungstour ein. Etwas über zwei Stunden dauerte die Wanderung. Zahlreiche Pflanzen und Vögel konnten bestimmt werden. In der Streuobstwiese war zu  erkennen, dass die alten, sterbenden Bäume stehen bleiben und stets Nachpflanzungen getätigt werden. In den alten Bäumen bilden sich Höhlen, die als Bruthöhle von vielen Vögeln, aber auch der Fledermaus oder Wildbienen genutzt werden. Die Streuobstwiesen in Heuchelheim leben! Am Damm entlang ging es dann zur "Kinzenbacher Lache" - das Highlight der Wanderung schlechthin. Auf dem Wasser waren unter anderem Grau- und Nilgänse, Schwäne, Blesshühner, Haubentaucher und Kormorane zu sehen, während sich in den Wiesen der Aue die verschiedensten Falter und Libellen tummelten. Aus der Wiese huschte dann auch ein Fuchs in die Büsche. Ein friedliches Stückchen Erde, dem die Sportflugzeuge vom nahen Flugplatz Lützellinden leider etwas die Ruhe nehmen. Die Bauminseln in den Auwiesen sind ein tolles Fotomotiv und dienen Rebhuhn und Feldhasen als wichtiger Rückzugsort. Deutlich konnte man den Unterschied zwischen den Feldern der Biobauern und der konventionellen Landwirtschaft sehen. Wie mit dem Lineal gezogen gibt es in einem Feld neben Getreide auch Mohn, Wicke und Kamille zu sehen, während in dem anderen Stück das satte Grün des Getreides überwiegt. Dazu kommt, dass dieser Unterschied unsere Schwalben und Stelzen genauso hart betrifft, denn nur da wo Blüten sind, gibt es auch Insekten für die Vögel. Im Bereich des Obst- und Gartenbau-Vereins war dann ein ausgeschwärmtes Bienenvolk zu entdecken. Bei der Wanderung über den Damm wurde den Teilnehmern klar, dass man keine zusätzlichen Aussichtspunkte braucht, um weit in die Aue blicken zu können. Es war ein schöner Sonntagsspaziergang.

Text:Nicole Freeman